Bombay Beach – die zurückgelassene Stadt
Bombay Beach liegt an der Ostküste von Salton Sea, in der Sonoran Desert, im Imperial County, Kalifornien, und markiert das südliche Ende des San Andreas Grabens. Mit einer Lage von 68m (223ft) unter dem Meeresspiegel ist Bombay Beach die niedrigste Stadt der Vereinigten Staaten.
Bombay Beach war in den 1950’ern und 60’ern ein sehr bekanntes Resort. Die Gäste sind geschwommen, sind Wasserski gefahren, waren golfen am Tag und sind abends in den Yacht Club zum feiern gegangen.
Heute ist Bombay Beach eine verlassene, verostete und trostlose Stadt in der Wüste. Das Wasser riecht nach Salz, Benzin und verrottetem Fisch. Die Küste, welche zuvor voller sonnender Menschen war ist jetzt mit grünem Schlamm und ausgetrockneten Fischskletten bedeckt. Hier sieht es wie nach einer Apokalypse aus.
Dieses Resort wurde vom Paradis zu einer Geisterstadt. Dafür verantwortlich ist die Geschichte vom Salton Sea.
Im Jahr 1905 schwoll der Colorado River an und überschwemmte die Wüste, welche als Salton Sink bekannt war. Das Wasser floss über 2 Jahre und kreierte somit einen 24km (15miles) mal 56km (35miles) großen See, gennant Salton Sea. Somit entstand der größte See in Kalifornien, welcher wesentliche Nutzen brachte, weshalb der Salton Sea auch „miracle in the desert“ (Wunder in der Wüste) genannt wurde. Durch diese neuen Vorteile mitten in der Wüste kamen Hotels, Yacht Clubs, Häuser und Schulen zu den Ufern des Sees. Heutzutage ist der See total nutzlos.
In den späten 1970’er Jahren hatte sich das Ekosystem rasant verschlechtert. Da es keine gute Wasserabführung und es fast keinen jährlichen Regenfall gab und die vielen Chemikalien von den naheliegenden Farmen in den See flossen war der See verseucht mit Pestiziden und war salziger als der Pazifische Ozean. Regelmäßige Überflutungen an den Ufern brachten das verunreinigte Wasser näher an die Resorte. Der aufgebrauchte Sauerstoff tötete viele Fische. Heute findet man dessen verrottete Leichen am Strand wo sie in der Sonne vertrockneten.
Hinweise aus der Blütezeit des Salton Seas übersäen heute noch den Strand und die Umgebung. Zugenagelte Motels, verrostete Bootrahmen und kaputte Pools, welche komplett mit Graffiti bedeckt sind, sind nur einige der Überbleibsel.
Jedoch leben selbst heute noch 250 Menschen hier. Größtenteils fahren sie mit Golfkarts herum, da sie bis zu 65km (40miles) reisen müssen um Lebensmittel oder Sprit zu kaufen. In Bombay Beach selbst gibt es einen Supermarkt und eine Bar mit einem Restaurant names „Ski Inn„.
Trotz dieser negativen Beschreibung des Ortes muss ich sagen, dass es sich wirklich sehr lohnt diesen Ort zu besuchen. Alleine der Weg zu Bombay Beach ist wunderschön. Trotz der Vergiftung von Salton Sea sieht der See toll aus und ist ein super Hintergrung für Fotos! Bombay Beach und der Salton Sea liegen sehr nah an der mexikanischen Grenze und schon hier gibt es Grenzkontrollen.
Um zu Bombay Beach zu gelangen muss man die California State Route 111 nehmen, welche über die mexikansiche Grenze nach Calexiko führt. Richtung Süden gibt es keine amerikanischen Kontrollen. Fährt man jedoch die gleiche Straße wieder Richtung Norden muss man an der Kontrollstation halten. Diese kann man definitv schon aus der Ferne sehen. Immerhin befindet man sich hier wirklich mitten in der Wüste. Hier ist nichts. Außer….die Grenzkontrollen. Umzingelt von gefühlt hunderten von Kamers und Polizeiautos muss man an einem kleinen Haus halten und den Polizisten Fragen beantworten. Zuerst waren wir total verwirrt und dachten wir wären „ausversehen“ nach Mexiko gefahren, jedoch hat uns der Polizist gesagt, dass dies nur eine zweite Sicherheitskontrolle ist. Er hat gefragt wo wir her kommen und ob wir uns ausweisen können.
Alles in allem würde ich es euch so sehr ans Herz legen dieser Post-Apokalyptischen Stadt einen Besuch abzustatten. In unserem Roadtrip haben wir noch weitere Orte eingeplant, die in der Nähe oder auf dem Weg liegen. Diese Orte waren Joshua Tree National Park, Salvation Mountain und Calico Ghost Town. Man kann hier so viel entdecken. In einem alten Drive-In haben wir alte Autos gefunden in denen alte Telefonbücher und Dokumente waren. Der Vater von meinem Freund hat mal an einem Rennen in Mexiko…..
Trotzdem bitte sehr vorsichtig bei dem entdecken sein. Wir haben außer an der Grenzkontrollle (welche gar keine richtige GRENZkontrolle war lol) keine Polizei gesehen und, wenn man die Häuser hier sieht kann man sich gut vorstellen, dass die Leute sich hier im Notfall irgendwie (vielleicht mit einer Waffe?) verteidigen wollen. Seid einfach vorsichtig und respektiert die Privatgrundstücke. Zur Sicherheit in dieser Gegend und dem Campen hier habe ich etwas in meinem Salvation Mountain Artikel geschrieben. Joshua Tree Nationalpark ist nicht weit entfernt und bietet eine sehr gute Übernachtungsmöglichkeit und einen weiteren Sightseeing Punkt.
Was ich an dieser Stadt wirklich mag ist, dass man diese wirklich eine Geisterstadt nennen kann. Nachts möchte ich hier wirklich nicht sein. Im Gegensatz zu Calico Ghost Town gibt es hier kaum Tourismus. Bombay Beach ist eine richtige Stadt, die authentisch ist und wirklich eine Geschichte hat. Diese Stadt ist für mich eine Geisterstadt, welche wirklich verlassen und vergammelt ist. Es macht Spaß die Sachen zu entdecken, weil sie echt sind.
Zu sehen in:
- Christina Stürmers Musikvideo „Millionen Lichter“
- „The Mentalist“ Episode 1 der sechsten Staffel „The Desert Rose“
- In dem Film „Sky“ aus dem Jahr 2015, dessen erste Szene mit einem unglücklichen französischem Ehepaar auf einer Reise in Südkalifornien zeigt. Sie erwähnten Bombay Beach, da es heir ein hohes Potentzial für ein Erdbeben gibt.
Einfach mal nur so am Rande: Es gibt hier ein großes Erdbebenrisiko, da der Salton Sea und die Umgebung liegen über dem San Andreas Graben, dem San Jacinto Graben, der Imperial Graben Zone und der Übergangs Scherzonen System.
9500 Ave E, Niland, CA 92257