Ein Besuch beim beeindruckenden Grand Canyon, AZ!

Der Grand Canyon – Millionen Jahre geologischer Geschichte.

Der 4.926,67 Quadratmeter umfassende Nationalpark, mit einer Länge von 446 Kilometern und 6 bis 30 Kilomentern Breite, liegt in Arizona und ist meiner Meinung der beeindruckenste Nationalpark der USA!

Theodore Roosevelt, der 26. Präsident der USA (mehr über den momentanen Presidenten kannst du hier lesen) sagt schon damals, dass der Grand Canyon der einzige Ort ist, den jeder Amerikaner besuchen sollte. Er ernannte den Grand Canyon zum Nationalpark und predigte „Lasst alles wie es ist. Man kann es nicht verbessern. Die Zeitalter haben an ihm gearbeitet und die Menschheit kann ihn nur beschädigen. Was man tun kann ist ihn zu erhalten für eure Kinder, eure Kinderskinder und für alle die nach euch kommen.“.

Der Colorado River ist fast ausschließlich für die Entstehung der größten Schlucht der Welt verantwortlich. Heute ist das Flussbett vom ältesten freiliegenden Gestein unseres Planeten, das vor rund 2 Millionen Jahren entstand, als sich das zähflüssige Gestein der Erdkruste zu verfestige begann, umgeben. Jedoch begann die Bildung des Grand Canyons schon vor 40 Millionen Jahren. Das Colorado Plateau, welches sich vor etwa 65 bis 70 Millionen Jahren im Zuge der laramischen Gebirgsbildung um circa 1500 bis 3000 Meter hebte, bildete eine Barriere und verhinderte das zurückfließen des Colorado Rivers in seine ursprüngliche Richtung nach Südosten. Deshalb grub dieser sich ein neues Bett quer über das neu entstehende Colorado Plateau. Da der Fluss jetzt das Schmelzwasser der Rocky Mountains und ein größeres Gefälle bekam, hatte er wesentlich mehr erosive Kraft, um die Ausfräsung des Grand Canyons zu beginnen. Der Colorado River floss durch die Bruchzonen im Gestein, welche durch die Anhebung des Colorado-Plateaus enstanden waren. Dort trug er das Gestein schneller ab und grub sich so immer tiefer in den Canyon ein. Heute arbeitet er an sehr harten und alten (1,8 bis 1,4 Milliarden Jahre) Graniten des Grundgebirges. Da diese Steine schwer zu erodieren sind, trägt der Colorado bevorzugt weichere Schichten an den Rändern ab (selektive Erosion). Das hat zur Folge, dass die Schlucht heute mehr in die Breite als in die Tiefe wächst.

Der wohl bekannteste Sightseeingpunkt ist der South Rim. Mit dem Auto kann man diesen und weitere Aussichtspunkte von denen aus man in den Canyon hineinschauen kann sehr gut erreichen.

Grand Canyon Village ist das touristische Zentrum des Nationalparks, in dem man die Parkverwaltung, das Visitor Center, Hotels, Restaurants und Lodges finden kann.

Ein weiterer Aussichtspunkt ist der West Rim Drive, welcher von Anfang März bis Ende November für den Autoverkehr gesperrt ist, jedoch über den kostenlosen Shuttlebus zu erreichen ist.

Der North Rim ist nur von Ende Mai bis Anfang Oktober geöffnet. Grund für die Schließung ist der hohe Schneefall im Winter. Das Klima ist sehr unterschiedlich in und um diesen riesigen Canyon herum. Während es am North Rim circa 700 mm Niederschlag jährlich gibt, sind es am South Rim 380mm und am Canyongrund sogar nur 180mm. Im Mai sind es am South Rim zwischen circa 2 und 26°C und am Colorado River circa 37 bis 50°C. Am North Rim kann es im Winter sogar bis zu 5m hohen Schnee geben.

Im Mai sind wir Freitagabens von San Jose um 6:00pm losgefahren und sind um 1:00pm samstags am Mather Campground im Grand Canyon Village angekommen.

Dann ging es für uns auch schon los IN den Grand Canyon. Wir sind tatsächlich den Grand Canyon herunter gelaufen. Genauergesagt sind wir den South Kaibab Trail gewandert und haben am Skeleton Point eine Lunchpause gemacht, zu dem wir circa 5km (3 Meilen) gewandert sind. Diese 5 km sollte man aber keinesfalls unterschätzen! Es ist heiß, sehr heiß, da es kaum Schatten auf dem Weg gibt, die Wege sind sehr eng und steil. Innerhalb von 5km verliert man an 630m (2060ft) Höhe. Jedoch ist dieser wirklich anstrengende Weg wert gewandert zu werden. Von Skeleton Point hat man einen tollen Ausblick auf den Grund des Grand Canyons und auf den Colorado River, welcher eine wunderschöne Farbe hat! Ich glaube das war die schönste Aussicht, die ich je beim Mittagessen hatte. Es wird empfohlen nach diesem Punkt zurück zu wandern, wenn man nur einen Tagesausflug geplant hatte, was wir auch taten. Man kann nicht in einem Tag von dem Anfang des Wanderwegs zum Fluss auf dem Grund der Schlucht wandern.

Der Hike war insgsamt 10km (6 Meilen) lang und hat circa 5 Stunden mit vielen Pausen gedauert. Aufgrund der Steilen Wege sollte man für den Weg nach oben zweimal soviel Zeit einplanen als für den Weg nach unten. Nach 2.5km (1.5 Meilen) sind am Cedar Ridge Toiletten zu finden. Es wird empfohle im Sommer an diesem Punkt zurück zu kehren, da der Hike bei der Hitze ansonsten zu anstrengend wird.

Der Wanderweg ist nicht gepflastert und man sollte definitiv feste Schuhe anhaben. Auf dem gesamten Wanderweg gibt es kein Wasser, weswegen man UNBEDINGT GENUG Wasser mitbringen sollte. Die einzige Stelle and er es Wasser gibt ist die Shuttlebus Haltestelle. Da die Wege wie schon erwähnt sehr eng sind muss man den Wanderern, welche nach oben wandern den Vortritt bieten. Außerdem gibt es hier Maultiere, die man mit einem Guide buchen kann, welche den Canyon runter und rauf laufen. Dabei gilt die Regel ihnen immer Platz auf der Seite zu den Wänden und keinesfalls auf der Seite der Schlucht zu machen. Den Trail kann man nur per Shuttlebus erreichen und nicht mit dem eigenen Auto. Der Shuttlebus ist umsonst und fährt vom Visitor Center zum Yaki Point und wieder zurück. Für diesen Wanderweg steigt man bei der „South Kaibab Trail“ Station aus. (https://www.nps.gov/grca/planyourvisit/upload/SouthKaibabTrail.pdf)

Der Hike hat mir sehr gut gefallen, jedoch wird dieser nach einiger Zeit etwas einseitig, da man wirklich immer nur den Canyon vor den Augen hat und es kaum Abwechslung in der Flora und Fauna gibt, da es, je weiter man runter wandert wärmer und trockener wird. Trotzdem, zu wissen, das man sich gerade IN der größten Felsschlucht der Welt befinden ist unglaublich.

Wenn man den Grand Canyon nicht unbedingt runter wandern möchte, jedoch trotzdem mehr als nur den Rand sehen möchte, der kann die schon erwähnte Maultier-Tour oder eine Helikoptertour buchen. Außerdem werden Raftingtouren angeboten, welche jedoch für die nächsten 10 Jahre ausgebucht sind. Wenn einem diesem Touren zu teuer sind oder man keinen Termin mehr bekommt, kann man sich den 3D-Film im iMax in Tusayan anschauen, welcher eine Ergänzung zum Live-Erlebnis des Canyons bietet.

Der Grand Canyon ruft, also auf nach Arizona. Diesen Anblick wird man wirklich nie mehr vergessen!


Wenn man nicht nur wegen des Grand Canyons her kommen möchte würde ich empfehlen nach Las Vegas zu fliegen und von dort aus eine Tour zum Grand Canyon zum machen. Entweder fährt man selbst oder man macht bei einer geführten Bustour oder Helicoptertour mit, es gibt viele Touren, die von Vegas abfahren/fliegen.
Wenn man selbst mit dem Auto hier ist empfiehlt es sich ebenfalls zum Horseshoe Bend oder Antilope Canyon zu fahren.


Du magst vielleicht auch