Point Reyes ist ein unglaublich schöner Ort zum wandern und um die Natur zu genießen.
Orte wie diese sind perfekt um den kalifornischen Großstädten, den vielen Menschen und vor allem dem vielem Verkehr zu entgehen.
Point Reyes ist eine dreieckige Halbinsel, welche westlich des San-Andreas-Grabens lokalisiert ist und sich deshalb seit über sechs Millionen Jahren nach Norden verschiebt. Während des Erdbebens von 1906 bewegte sich die Halbinsel innerhalb einer Minute um ungefähr sechs Meter (20ft) vom Festland nach Norden, wobei der Point Reyes Leuchtturm keinerlei Schäden davon trug.
Point Reyes liegt im Marin County und liegt nördlich von San Francisco am Highway One.
Fangen wir mit der bekanntesten Sehenswürdigkeit bei Point Reyes an: dem Leuchtturm.
Der Leuchtturm liegt an der Küste der Point Reyes National Seashore und ist der windigste Ort der nordamerikanischen Pazifikküste. Oft gibt es hier dichten Nebel. Da das 15 Kilometer (9 Meilen) in den Pazifik hinausragende Kap besonders für Schiffe eine Gefahr darstellen, wurde ein Leuchtturm benötigt. Nach 60 Schiffuntergängen wurde am 1. Dezember 1870 der Point Reyes Leuchtturm in Betrieb genommen. Das Leuchtfeuer befindet sich in elf Meter Höhe und der Leuchtturm war für eine Belegschaft von vier Männern ausgelegt. Das kleine Gebäude neben dem Leuchtturm beinhaltet das Nebelhorn. Bei nicht so starkem Wind hat man die Möglichkeit die 304 Stufen zum Leuchtturm hinunter zu laufen und sich das Gebäude aus der Nähe angucken zu können.
Die Wetterbedingung hier sind immer extrem. Im Jahr gibt es mehr als 2100 Stunden Nebel und es herrschen Winde von bis zu 60km/h (37mi/h).
Der Leuchtturm diente als Drehort für den Film „The Fog-Nebel des Grauens“.
Von November bis zum Frühjahr ist Point Reyes ein perfekter Aussichtspunkt um Grauwale zu beobachten, während sich diese von Alaska auf den Weg nach Mexiko machen (ich selber habe hier leider keine Wale gesehen, jedoch habe ich in Monterey eine Whalewatching Schifftour mitgemacht, worüber du hier mehr lesen kannst).
Oberhalb des Aussichtspunktes für den Leuchtturm gibt es ein Besucherzentrum, welches die Geschichte des Leuchtfeuers und eine Ausstellung zu den Meeres-Ökosystemen der kalifornischen Küste beinhaltet. Außerhalb des Gebäudes kann man auf einem Whiteboard alle Informationen über die momentanen Zustände auf der Halbinsel finden.
Der Leuchtturm wir in dem Film „The Fog“ gezeigt.
Point Reyes Beach: traumhafte Aussicht mit nichts um sich herum außer purer Natur.
Point Reyes Beach, auch genannt „The Great Beach„, ist mit 17 Kilometern (11 miles) der längeste Strand an der Point Reyes National Seashore. Wenn man nach den perfekt en großen (!) Wellen zum surfen sucht, dann ist man hier genau richtig. Es gibt zwei Parkplätze direkt neben dem Strand, den North Beach und den South Beach Parkplatz. Es empfiehlt sich wirklich sehr diese zu nutzen. Park man nähmlich an Straßenrand muss man erst einmal durch die Felder laufen und die steilen Klippen herunter klettern.
Hunde sind am an einer 1.8 Meter Leine (6ft) erlaubt, jedoch dürfen sie sich nicht dem No rth Beach Eingang nähern, da dort die vom aussterb en bedrohten Snowy Plov er (Vögel) ihren Lebensraum gefunden haben und so gut es geht beschützt werden sollen.
Im Winter kann man hier mit ein wenig Glück Elephant Seals beobachten (darüber kannst du auch in meinem Blogpost über den Año Neuvo State Park lesen).
Wenn man sich dazu entscheidet deneinen langen Strandspaziergang zu machen, sollten man sehr vorsichtig sein. Aufgrund der Gezeiten kommt das Wasser manchmal sehr nah an die steilen Klipppenwände und hat somit schon mehrere Menschen mit ins Meer gerissen.
Eine weiter Sehenswürdigkeit der Point Reyes National Seashore sind die Alamere Falls.
Der Alamere Wasserfall ist einer der zwei Wasserfälle, welche in Kalifornien direkt in den Pazifischen Ozean fließen. Der andere Wasserfall ist der McWay Wasserfall. Der Unterschied zwischen diesen beiden Wasserfällen ist, dass man zu den Alamere Wasserfällen erst einmal 9 Kilometer (5.5 Meilen) hin wandern muss.
Dieser Wanderweg ist abenteuerlich und bietet viel Abwechslung.
Man startet von dem Parkplatz, auf dem man die einzige Toilette des gesamten Wanderweges finden kann. Also bevor man den Hike startet nochmal gut nachdenken, ob man diese nicht vorher doch noch mal besuchen sollte. Dabei darf man dann aber wirklich keinen Luxus erwarten.
Ab dem Parkplatz kommt nur noch Natur und so sind auch die Toiletten: ziemlich natürlich aka ein Loch in Boden!
Am Beginn des Wanderweges steht dann direkt ein Schild, welches einen warnt genug Wasser und Snacks dabei zu haben, dass auf dem Wanderweg keine Toiletten gibt, dass man auf den Wegen bleiben sollte und keinen Müll hinterlassen sollte. Außerdem gibt es noch einen Hinweis, dass sich auf diesem Wanderweg viele Menschen verletzt haben, weswegen man besonders vorsichtig sein sollte. Also ich sage ja: dieser Wanderweg ist abenteuerlich.
Der Wanderweg startet dann erstmal mit einem Weg durch Wald. Das heißt links und rechts sind Bäume. Am Ende dieses „Tunnels“ kann man dann schon das Meer rauschen hören und immer deutlicher sehen.
Die nächsten paar Kilometer führen an den Klippen mit Sicht auf den Pazifik entlang.
Nach den ersten 2,5 Kilometern wird es aber schon ein wenig abenteuerlicher.
Die ersten Hügel fangen an und die angenehmen Weguntergründe hören auf. Hallo steiniger Weg zwischen Steinwänden.
Diese Steinwände hören aber glücklicherweise auch schnell wieder auf und der Waldweg beginnt erneut. Zwischendurch wandert man an einem kleinem See vorbei, welcher sehr ruhig ist und in dem sich die Bäume perfekt spiegeln. Jedoch kann man diesen nur von dem etwas höher gelegenen Wanderweg betrachten.
Geht man den Wanderweg immer weiter wird die Vegetation um einen rum immer niedriger und weniger dicht. Wenn man besonders gut auf den Boden achtet, was man ohnehin aufgrund des schlechten Grundes machen sollte, kann man Hinweise von anderen Leuten erkennen. Pfeile am Boden. Entweder mit Farbe gesprüht oder mit Steinen gelegt. Und ja. Diesen Hinweisen sollte man folgen um diese einfach atemberaubenden Wasserfälle zu erreichen. Und nein, das ist kein offizieller Weg. Und ja, man bemerkt, dass dieser Weg nicht offiziell ist.
Kleinere Personen sind hier wirklich im Vorteil. Man läuft wortwörtlich durch das Gebüsch.
Aber nicht nur laufen ist hier angesagt, auch klettern sollte man einigermaßen gut könne, da die Wege an der Klippe enden, die Wasserfälle und der Strand allerdings hinter und unter den Klippen anfangen. Also heißt es sich vorsichtig auf den Weg runter machen. Aber glaubt mir. Diese Wege sind es die Mühe wert!
Zuerst kommt man an einen Wasserfall, welcher in der Klippe ist. Das Wasser ist glasklar und trinkbar.
Um zum Strand runter zu kommen muss man durch einen kleinen Fluss springen/laufen/getragen werden. Dann nur noch eine Klippe runter klettern und man hat es geschafft.
Nicht nur kann man jetzt diesen 4 Kilometer (2.5 Meilen) langen Strand, welcher Wildcat Beach heißt, entlang spazieren, man kann hier auch einfach nur sitzen und diese unglaublich schöne Natur beobachten und eventuell picknicken.
Vom Strand aus hat man dann auch das erste Mal die Chance den wahren Alamere Wassefall zu sehen.
Dieser ist 12 Meter hoch und führt direkt ins Meer.
Am Strand heißt es dann aber auch nochmal aufpassen: Das Meer kann teilweise so nah kommen, dass man nicht anders kann als die Klippe wieder hoch zu klettern, wenn man nicht nass werden möchte!
Worauf man noch achten sollte ist die Länge dieses Hikes und die Tageszeit. Ist es einmal dunkel, kann man ohne Taschenlampe wirklich die eigene Hand vor Augen nicht erkennen.
Ich bin diesen Weg den Tag nach der Zeitumstellung auf die Winterzeit gegangen und habe natürlich total verplant, dass die Sonne jetzt eine Stunde früher unter geht. Dadurch habe ich zwar einen wunderschönen Sonnenuntergang beobachten können, musste jedoch auch diesen höchst abenteuerlichen Wanderweg im dunkeln zurück gehen und war froh, dass mein Freund eine Taschenlampe dabei hatte.
Trotzdem lohnt es sich wirklich den Rückweg im dunkeln zu machen, wenn man ein etwas abenteuerlicherer Typ ist. Wenn man Meer an den Klippen aufprallt leuchtet es ein wenig auf und der Sternenhimmel hier ist einfach unfassbar!
Was ich generell an diesem Wanderweg liebe ist diese Ruhe. Man kann tatsächlich die Natur hören, was in der Dunkelheit bei Meeresrauschen natürlich noch besonderer ist! Aber nicht nur das Meeresrauschen ist hier besonders, man kann hier wirklich jedes Lebewesen hören.
Dieser Wanderweg ist wirklich ein Weg zum entspannen.
Zusammenfassend kann ich jedem Wander- und Naturliebhaber nur empfehlen diesen Trail mindestens einmal zu hiken! Es lohnt sich wirklich. Allerdings sollte man körperlich schon ein wenig fit sein und vor allem gute Wanderschuhe haben!
Die wahrscheinlich unbekanntesten Sehenswürdigkeiten sind der Cypress Tree Tunnel und das alte Schiffswrack.
Den Cypress Tree Tunnel kann man schon aus weiter Entfernung sehen. Man findet diesen auf 1 Bear Valley Rd, welche an beiden Seite kaum Bäume hat. Somit kann man diesen wunderschönen natürlichen Tunnel schon aus der Ferne erkennen. Sobald dieser näher kommt und man das Schild „North District Operation Center“ sieht, kann man so nah wie möglich am „Eingang“ des Tunnels parken. Es ist erlaubt am Straßenrand zu parken, jedoch ist es nicht erlaubt in diesem Tunnel zu parken.
Es ist okay durch den Tunnel zu fahren und auf dem Parkplatz der „Historic RCH Coast Station KPH“ zu parken.Durch die vielen Touristen und Photgraphen würde ich dies jedoch nicht empfehlen. Alle müssten erstmal Platz machen und warten bis das Auto weg ist. Das zerstört nicht nur die Bilder, sondern auch die ruhige Atmosphäre.
Diese Atmosphäre ist vor allem von der wunderschönen Umgebung geprägt. Gerade im Winter und Frühling sind die unendlich großen Rasenflächen super grün und man kann nur einzelne schwaze, weiße und braune Punte erkennen. Grasende Kühe. Umranded ist diese unendliche Fläche von den Hügeln in der Ferne.
1913 baute Guglielmo Marconi die drahtlose Telegrafieübertragungsstation. „The Marshall Station„, das Gebäude am Ende des Tunnels. Die Station wurde 1929 ersetzt, um das wachsende Point-to-Point Geschäft im Pazifik durch eine neue Art Deco gestaltete Anlage auf der „G“ Ranch zu unterstützen. Heutzutage ist die Station kaum noch von den lokalen Bauern in Gebrauch. Jedoch sind die Funkausrüstung, die Schiff-zu-Ufer-Morse-Kommunikation und Teletype intakt geblieben, wiederhergestellt und werden verwendet um auf zahlreichen Frequenzen, einschließlich KPH, zu senden.
Die Monterey Cypress Bäume, die den „Baum Tunnel“ bilden wurden 1930 einfach nur für eine schönere Optik der Station gepflanzt.
Das Schiffwrack, auch genannt „Tomales Bay Shipwreck“, das „Inverness Shipwreck“ oder die „S.S. Point Reyes“ ist nicht ganz so leicht zu finden wie der „Baum Tunnel“, da man das Schiff nicht so leicht von der Straße sehen kann.
Diese Straße ist 12781 Sir Francis Drake Blvd, welche parrelel an Tomales Bay entlang führt und von Bäumen und Hügeln umzingelt ist. Ab und zu kann man mal durch eine Lücke in den Bäumen gucken und das Wasser sehen. Jedoch muss man wirklich genau darauf achten, wo das Schiff liegt.
Ein guter Punkt, den man sich merken kann ist das Restaurant Saltwater. Gegenüber davon ist ein kleiner Parkplatz. Von dort aus kann man das Wrack schon sehen und dort hin laufen. Aber ACHTUNG: das Schiff liegt sehr nah am Wasser und das Boden ist super matschig. Man kann definitv davon ausgehen nasse Füße zu bekommen.
Ein weiteres Hindernis das Wrack zu erreichen ist, dass es von dem Parkplatz durch einen kleinen Bach getrennt ist. Dieser Bach ist nicht klein genug um mal eben drüber zu springen. Also muss man kreativ werden oder einfach Gummistiefel mitbringen. Überall liegt Holz herum. Wenn man also eine gute Balance hat, einfach Holz über den Bach legen und hoffen, dass man nicht nass wird!
Man darf so nah an das Schiff ran wie man möchte. Wenn man abenteuerlustig ist kann man das Wrack sogar betreten. Das sollte jedoch jeder selbst entscheiden. Das Wrack ist wortwörtlich ein Wrack und somit total kaputt. Im Februar 2016 wurde das Schiff von jemadem angezünded und ist seitdem noch kaputter. Nur der hintere Teil hat gebrannt. Somit sieht das Schiff also von vorne noch so aus wie immer.
Guckt man in das Schiff rein kann man sogar noch die originale Einrichtung sehen. Betten, ein Kühlschrank, ein Waschbecken, alte Poster und sogar noch der Motor sind da!
Wenn wir schon die ganze Zeit das Wort „Schiff“ benutzen…das Wrack ist bei langem nicht so groß wie es auf Bildern oder dem Wort „Schiff“ scheint. Es mag schon ein Schiff sein…um aber die Größe nicht zu überschätzen würde ich das „Schiff“ eher Boot nennen.
Die genaue Geschichte über das Wrack ist übrigens nicht bekannt. Man weiß nur, dass der vorherige Besitzer des Landes das Schiff reparieren wollte und es deswegen dort „hingelegt“ hat. Man sagt, dass die Leute das Geheimnis bewahren wollen um die Mysterie aufrecht zu erhalten.
Schon oft sollte das Schiff von der Küste entfernt werden, jedoch haben sich Photographen immer wieder für den Erhalt des Wracks eingesetzt.
Apropos Küste: Es lohnt sich nicht nur für das Wrack zu diesem Ort zu fahren. Auf die Aussicht auf Tomales Bay lohnt sich. Ein Wort reicht um diesen Ort zu beschreiben: NATUR. Man kann hier perfekt entspannen. Es ist so ruhig und man kann so viele Tiere entdecken. Wildtiere. Die Hügel, das Wasser, die Sonne. Alles lässt einen einfach aufatmen und vor allem einatmen. Die Luft hier ist super frisch und lässt einen toll fühlen!
Die Route.
Die perfekte Route meiner Meinung nach ist, wenn man von Süden kommt als erstes das Schiffwrack zu besuchen, dann zum Cypress Tree Tunnel zu fahren und dort beim Anfang des Sonnenuntergangs Bilder zu machen, dann zu Leuchtturm zu fahren und schlussendlich den Sonnenuntergang auf dem Weg zurück zum Highway 1 am South Beach den finalen Sonnenuntergang zu beobachten. Man sollte allerdings daruaf achten, dass man vor 5pm am Tunnel ist, da man sonst die Straße unter den Bäumen aufgrund der geschlossenen Tore nicht mehr betreten kann. Wenn man den Leuchtturm betreten möchte sollte man diesen Punkt doch als erstes besuchen, da die Treppen zum Leuchtturm nur Freitags bis Montags von 2:30pm bis 4:00pm geöffnet sind.
Informarion am Rande.
Geologisch betrachtet ist die Halbinsel, auf der Point Reyes zu finden ist, ein Teil der Erdkruste welche im Laufe der letzten 6 Millionen Jahre entland des San-Andreas-Graben aus der Gegend von Los Angeles bis hierher, in den Norden, verschoben wurde. Der San-Andreas-Graben führt sogar direkt durch Tomales Bay. Somit wechselt man also unbemerkt tektonische Platte. Man fährt von der Nordamerikanischen Platte auf die Pazifische Platte.